Das Bogenschießen beruht auf dem Prinzip eines elastischen Stabes, der mit einer Sehne bogenförmig gespannt wird.


Durch Anspannen der Sehne wirkt der Bogen wie eine Feder und es wird potentielle Energie aufgebaut, die sich beim Lösen der Sehne als kinetische Energie des Pfeils frei setzt.



Der Schütze und sein Bogen

Die Hebelwirkungen beim Bogenschießen

Die Hebelwirkung beim Bogen, besonders stark beim Compoundbogen, entsteht durch spezielle Rollen (Cams), die wie Hebel wirken und den Kraftaufwand während des Auszugs verändern:

Anfangs steigt die Kraft, erreicht einen Gipfel und fällt dann stark ab, sodass der Schütze nur noch einen Bruchteil der Kraft halten muss, was das Zielen erleichtert.


Auch der Recurvebogen  nutzt Hebelwirkung, indem die Sehne an den gebogenen Wurfarmenden abhebt, was die Kraftkurve flacher macht und den Auszug angenehmer gestaltet.


Bei allen Bögen ist die korrekte Handhaltung und der Ellbogenwinkel entscheidend für eine optimale Hebelwirkung und Präzision. 


Gleichzeitig wird die Rückenspannung effektiver und leichter erreicht und der übrige Bewegungsapparat entlastet.



Der Armhebel am Beispiel Compoundbogen

Grundsätzliche Hebelwirkung bei allen Bögen

  • Hebelarm: Je weiter die Sehne vom Drehpunkt (Bogenhand) entfernt ist, desto größer der Hebel und desto mehr Kraft wird benötigt, aber auch mehr Energie gespeichert.
  • Ellbogenstellung: Ein hoher Ellbogen kann die Hebelwirkung verbessern, indem er eine bessere Linie zur Sehne schafft, was das Spannen erleichtert.
  • Wirkung des Mittelteils: Das dynamische Verhalten des Mittelteils während des Schusses beeinflusst die Präzision maßgeblich (Gegenkraft des Mittelteils). 

Compoundbogen (Cams/Rollen)

  • Funktionsprinzip: Die exzentrischen Cams verändern den Hebelarm der Sehne. Beim Auszug verlängert sich der Hebelarm, die Kraft nimmt zu, bis der Gipfel erreicht ist.
  • Let-off: Danach nimmt das Gewicht plötzlich ab (bis zu 85 %), der Schütze muss nur noch wenig Kraft halten, was ein ruhiges Halten ermöglicht. Die Enerige wird dabei in den Kabeln gespeichert.
  • Energie: Die volle Energie des höchsten Zuggewichts wird beim Lösen auf den Pfeil übertragen. 

Recurvebogen (Wurfarme)

  • Funktionsprinzip: Die gebogenen Enden der Wurfarme (Recurves) wirken wie ein zusätzlicher Hebel.
  • Kraftverlauf: Die Sehne liegt zunächst innen an den Wurfarmen an. Wenn sie sich löst, wird der Hebelarm länger.
  • Das führt zu einer steileren Kraftkurve am Anfang, die dann flacher wird, was das Spannen angenehmer macht.

Link zu weiteren Trainigstips für den Compoundbogen


Der Pfeil

Jeder Pfeil hat eine wesentliche Schnittstelle mit dem Bogen:

Die Pfeilnocke des Pfeils auf der Sehne des Bogens.

Die Passform der Nocke, oder auch als "Nock Fit" bekannt, hat einen wesentlichen Einfluss auf den Pfeilflug.

Weitere Einflussfaktoren sind das Material, der Spinewert, die  Art und Weise der Befiederung, die Pfeillänge,

das Gewicht der Pfeilspitze und das Gesamtgewicht des Pfeils.

Deshalb sollte man sich bei der Auswahl oder der Kauf von Pfeilen von einem Profi beraten lassen.